Wettbewerb | Bauten und Bräuche
König Ludwig I. war ein kunst- und kulturbegeisterter Herrscher: Er arbeitete mit bekannten Architekten und Künstlern zusammen, sammelte Kunst und wollte diese auch seinem Volk näherbringen.
Noch heute finden sich nicht nur in München beeindruckende Gebäude, die von seiner Leidenschaft für die Welt des antiken Griechenlands zeugen. Die Liebe zur Heimat und ihrem Brauchtum
förderte der König durch die Wiederbelebung von Dialekten, Trachten und regionalen Bräuchen. Durch die Neugründung von Klöstern, kirchlichen Schulen sowie von Einrichtungen für Kranke und
Bedürftige wollte er den katholischen Glauben in Bayern stärken.


Bauten:
Ludwigs Begeisterung für die Bauwerke der Antike zeigt sich unter anderem in der Architektur des Siegestors in München und der Befreiungshalle bei Kelheim. Die beeindruckenden Gebäude symbolisieren den Sieg über Napoleon während der Befreiungskriege, an denen auch die bayerischen Truppen teilnahmen.

Volksbildung:
Ausgrabungen in Pompeji inspirierten Ludwig I. dazu, in Aschaffenburg, am Hochufer des Mains, ein römisches Wohnhaus nachbauen zu lassen. Das Pompejanum wurde nicht bewohnt, sondern diente mit seiner Gartenanlage, den Mosaikfußböden und seinen bemalten Wänden als Anschauungsobjekt, an dem die Menschen die antike Kultur studieren sollten.

Sonderpädagogische Einrichtungen:
König Ludwig I. förderte aktiv die Wiederbelebung klösterlichen Lebens. Die Dillinger Franziskanerinnen durften seit 1829 wieder Novizinnen aufnehmen, sie wurden dazu vom König finanziell unterstützt. 1847 gründete Schwester Theresia Haslmayr mit dem Leiter des Priesterseminars eine Schule für gehörlose Mädchen. Das nach ihm benannte Regens-Wagner-Werk ermöglichte ihnen eine Berufsausbildung. Heute bieten 14 Einrichtungen in ganz Bayern verschiedene Förder- und Pflegeangebote für Menschen mit Behinderung an.

Trachtenvereine:
Brauchtumspflege, Volkslieder, Volksmusik und regionale Trachten sollten die Heimatverbundenheit der Menschen und ihr bayerisches Nationalgefühl stärken. Der erste Trachtenumzug fand
anlässlich der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Königin Therese im Jahr 1835 statt. Die Gesellschaft der „Gemüthlichkeit“, die auf dem Foto zu sehen ist, wurde in Miesbach
gegründet.

Schulgründungen:
Das Kloster St. Stephan war seit dem Jahr 969 ein Frauenkloster, seine Geschichte endete mit der Säkularisation unter Napoleon. Nach dem Abriss einiger Gebäudeteile wurde hier ein Gewächshaus zur Blumenzucht errichtet. Auf Initiative vermögender Bürger sollte das Gebäude schließlich wieder seinen ursprünglichen Zweck erfüllen. Ludwig I. genehmigte die Einrichtung einer katholischen Studieneinrichtung und ließ an diesem Ort im Jahr 1835 die erste Benediktinerabtei in Bayern neu gründen, die er mit seinen privaten finanziellen Mitteln förderte.
Projektideen
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